eine missglückte Eingewöhnung


Meine Tochter begann damals im Herbst 2013 (sie war gerade 3 Jahre alt) im Kindergarten in der .................................(Namen des Kindergartens möchte ich nicht nennen). In einem Vorgespräch mit der Kindergartenleitung wurde vereinbart, dass am 1. Kindergartentag zur Eingewöhnung ein Elternteil anwesend sein darf, damit sich das Kind wohl fühlt und die Umstellung leichter verkraftet.

 

Als es dann soweit war, habe ich meine kleine Tochter wie vereinbart in der Früh in diesen Kindergarten gebracht. Als ich mir auch die Schuhe ausgezogen habe und mit meiner Tochter in die Gruppe hineingehen wollte, wurde ich sofort ziemlich ungehalten angesprochen, was ich leicht da wolle und es sei nicht erwünscht, dass ein Elternteil anwesend ist. Sie stand ganz hilflos da, ich versuchte sie noch zu beruhigen, aber so weh es mir tat, ich musste den Kindergarten sofort verlassen.

 

Kurz zusammengefasst, in diesem Kindergarten wurde mit den Kindern viel geschrieen, ich habe es selbst einige Male mitgehört, und sie wurden auch gezwungen, in der Mittagszeit zu schlafen. Waren die Kinder nicht auf der Stelle ruhig zu stellen oder haben geweint, mussten sie sich ausgezogen (!) auf die Stufen vor dem Schlafsaal setzen und so lange dort bleiben, bis sie bereit waren zu schlafen. Am Anfang hat es auch geheißen, man solle dem Kind etwas Vertrautes mit in den Kindergarten geben wie ein Kuscheltier oder so, damit es sich damit beruhigen kann. Meine Tochter hatte und brauchte schon immer ein kleines "Nuggeltuch", das so groß war wie eine 2-Euro-Münze. Als sie dieses Nuggeltuch an sich nehmen wollte, wenn es ihr seelisch nicht gut ging od. sie weinte, wurde sie sofort aufgefordert, dieses "Ding" in ihren Kindergartenrucksack zu geben und auch dort zu belassen. Auch wurde sie in der Toilette eingesperrt u. sollte dort so lange verweilen, bis sie eben auf der Toilette war. Ab diesem Tag wollte meine kleine Tochter nie wieder in den Kindergarten gehen, war nur mehr krank, bekam täglich Weinkrämpfe und hatte auch Probleme, in der Nacht durchzuschlafen weil sie immer Angst hatte, ich würde sie wieder in den Kindergarten bringen. Seit diesem Tag hatte sie sich auch nie wieder auf eine Toilette gesetzt und bekam Schreikrämpfe, wenn ich es nur versuchte. Ich konnte das Ganze nicht mehr mitansehen, ein Gespräch mit der Leitung hatte nichts gebracht, also hatte ich nur mehr die Möglichkeit, meine Tochter aus dem Kindergarten zu nehmen. Das war Anfang Jänner 2014.

ein Neustart im Praxiskindergarten


Durch Zufall in einem Gespräch mit der Oma wurde mir der Praxiskindergarten in der Lederergasse empfohlen. Darauf hin vereinbarte ich telefonisch mit der Leiterin einen Termin für ein persönliches Gespräch. Ich und meine Tochter wurden sehr nett empfangen und ich konnte mein Problem mitteilen. Ich kam mir angehört vor und die Leiterin war sehr mitfühlend und hatte Verständnis für den ganzen Umstand.

 

Es hat nicht lange gedauert, und ich bekam die positive Nachricht, dass meine Tochter nun fix aufgenommen werden kann. Aber indem sie so ein sensibles Kind ist, hatte sie schon eine bestimmte Pädagogin für sie in Aussicht, und sie konnte daher erst wieder ab Herbst 2014 neu starten. Ich war überglücklich!

 

Als wir unseren ersten Schnuppertag erlebten, das war bei Isabella in der Gruppe 2, war ich ganz hin und weg. Ich war zu Beginn immer bei meiner Tochter dabei. Sie hatte mich immer in ihrer Nähe. Nach zwei, drei Tagen versuchten wir dann, dass ich mich als Mutter immer mehr im Hintergrund halte. Anfangs saß ich in der Aula, hatte meine Tochter Sehnsucht nach mir, konnte sie jederzeit zu mir herausgehen, hat mir ein Bussal raufgedrückt, und ist dann wieder zurück in ihre Gruppe. Am 4. od. 5. Tag der Eingewöhnung habe ich dann zum 1. Mal das Kindergartengebäude verlassen, und bin kurz weggegangen. Einmal nur für 10 - 15 Minuten, um mir etwas zu trinken zu holen, und beim 2. Mal war ich dann eine Stunde weg. Aber das wurde immer mit Isabella, meiner Tochter und mir abgesprochen, damit sie wusste, ich bin nur kurz weg, besorge etwas, und dann bin ich gleich wieder bei ihr. Sie hatte immer das "Geborgenheitsgefühl". Sie wurde so fürsorglich behandelt, und wenn es ihr nicht so gut ging, war Isabella sofort zur Stelle. Klar hat es am Anfang ein paar Tränen gegeben, aber das war nicht schlimm, denn sie wurde sofort getröstet od. abgelenkt mit Spielen. Ich fand das Ganze so rührend, dass ich selber mal weinen musste. Und endlich hatte ich das gute "Bauchgefühl", dass meine Tochter hier bestens aufgehoben ist und ich konnte wieder beruhigt in die Arbeit gehen und musste mir um nichts mehr Sorgen machen.

Was ich persönlich auch sehr positiv empfand war, dass es so viele Gespräche in dieser Eingewöhnungsphase gab, wo man seine Sorgen und Ängste mitteilen konnte. Meine Tochter ist von Anfang an so gerne in den Kindergarten gegangen, und kaum war Wochenende fragte sie mich sofort wieder, Mama wie oft muss ich noch schlafen, dass ich wieder in den Kindergarten gehen kann. Nie wieder hat es Tränen gegeben. Sie ist dort einfach jetzt so glücklich und zufrieden und ich könnte mir keinen besseren Kindergarten für mein Kind vorstellen! Auch alle anderen Pädagoginnen und Bediensteten sind dort so nett, man fühlt sich einfach wohl, wenn man in der Früh nur den Kindergarten betritt. Man kann das "gute Klima" dort einfach fühlen bzw. spüren.

 

Vielen Dank an das gesamte Team und natürlich auch an die Leitung. Und ganz besonderen Dank an Isabella von Gruppe 2, die immer so fürsorglich zu meiner Tochter war und ist. Wir freuen uns schon auf das kommende Kindergartenjahr!