Wodurch kann ein Schlafproblem entstehen?
Körperliche
Auslöser:
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Erkrankungen: Zahnen, 3-Tages-Fieber, Schnupfen, Virusinfektionen....
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Entwicklungssprünge:
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- mit 4 Monaten: Der Schlafbedarf verkürzt sich von 18 auf 16 Stunden; fixe Schlafblöcke am Vor- und Nachmittag ergeben sich.
- mit 6 Monaten: Durch die steigende Mobilität wächst auch die Selbständigkeit des Kindes; es kann und will sich wegbewegen.
- im 2. Lebensjahr: Häufig erschweren Konflikte mit den Eltern während der Ich-Findung-Phase das Schlafen. Eltern sollten deshalb darauf achten, vor dem Zubettgehen eine
Versöhnung mit dem Kind herbeizuführen.
Altersinadäquate (für das Alter unpassende) Einschlafgewohnheiten:
- ab dem 3. Monat:
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Trinken an der Brust/aus der Flasche: Das Kind beginnt, seinen Körper von dem der
Mutter zu unterscheiden (davor hat es sich als Einheit mit ihr empfunden). Es fühlt sich dennoch der Mutter zugehörig. Die Bindungsperson ist nicht mehr austauschbar, ohne dass
heftige Reaktionen eintreten. Spätestens jetzt gewinnt der Vater als Bezugsperson zunehmend an Bedeutung. Er sollte also frühzeitig in das Zubettgehen eingebunden werden.
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Herumtragen: Wenn das Kind müde wird, sollten Reize (Geräusche, Bewegungen,
Berührungen u.dgl.) vermindert werden. Manche Kinder müssen jetzt viel weinen. Das löst Spannungen und ist deshalb nicht beunruhigend. Eine ruhige Position einzunehmen und das
weinende Kind in den Armen zu halten sorgt für Entlastung. Ständiges Herumtragen dagegen führt unweigerlich zu Aggressionen dem Kind gegenüber, weil es nicht dauerhaft durchgehalten
werden kann. Diese spürt das Kind - ein Teufelskreis beginnt.
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Rituale, die bis zum Einschlafen vollzogen werden (wie z.B. Haare zupfen, streicheln,
Rücken kratzen, singen,...), können Einschlafprobleme begünstigen, wenn sie ausschließlich an eine ganz bestimmte Bezugsperson gekoppelt sind.
Eine Folge kann sein, dass diese Einschlafhilfen auch in den nächtlichen Aufwachphasen benötigt werden, weil das Kind das Bedürfnis hat, die vertraute Situation wieder herzustellen.
Seelische Auslöser:
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Familiäre Krisen
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Paarprobleme der Eltern
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Psychische Probleme eines Elternteils (besonders der Bezugsperson)
Diese seelischen Faktoren wirken, weil
Kinder bis zum 7. Lebensjahr sogenannte Fühlwesen sind. Das Kind steht dadurch stets selbst im
Zentrum seiner Gefühle.
- Emotionale Abwesenheit der Bezugsperson kann Trennungsängste beim Kind hervorrufen und dadurch der Auslöser für Schlafstörungen sein.
Was letztendlich die Ursache von Schlafproblemen ist, hängt wesentlich von der Persönlichkeit des
einzelnen Kindes ab!