Ein Beitrag von Judith Sinnhuber
Gemeinsames Kochen macht vielen Kindern Spaß. Sie lieben es, dieselben Arbeiten wie wir Erwachsenen zu machen und dabei auch echte Werkzeuge zu verwenden. Ein positiver Nebeneffekt ist, dass die Kinder dabei mit vollwertigen Lebensmitteln in Kontakt kommen. Diese wurden nicht von der Nahrungsmittelindustrie verarbeitet und haben noch ihre ursprüngliche Form, sowie ihren unverwechselbaren Geruch und Geschmack.
Diesmal war der Anlass für unser Kocherlebnis ein geschenkter Hokkaido-Kürbis (dessen Kerne übrigens in weiterer Folge zu einem großen Pflanzprojekt führen sollten).
Nachdem alle Kinder sich die Hände mit Seife gewaschen hatten, begutachteten wir gemeinsam die Zutaten, die wir für unser Vorhaben brauchen würden. Neben dem Kürbis-Geschenk waren das noch drei
weitere (Mini-)Hokkaidos, selbstgemachte Suppenwürze (aus Gemüse, Kräutern und Salz), sowie Obers. Damit die Kinder sich besser vorstellen konnten, welche Gemüsesorten und Kräuter in
dem Glas mit Suppenwürze enthalten waren, lagen alle Zutaten auch noch in der unzerkleinerten Originalvariante bereit.
Das Waschen und Putzen des Gemüses ist ein wichtiger Arbeitsschritt, den die Kinder gerne ausführen.
Muhammed Emir kümmerte sich um das Abzupfen der Liebstöckel-Blätter, ein intensiv duftendes Kraut, das meiner Meinung nach in keiner Suppe fehlen darf. Natürlich hatten alle Kinder und
Praktikantinnen davor die Gelegenheit gehabt, daran zu riechen.
Anton hat dieselbe Arbeit mit dem Petersiliengrün übernommen und ist auf diesem Bild dabei zu sehen, wie er die Blättchen in das Gewürzsieb stopft. Dieses Utensil wäre nicht zwingend nötig gewesen, weil man die Kräuter auch einfach mitkochen und am Ende mitsamt dem Gemüse pürieren kann. Ich setzte es aber bewusst ein, um einem Kind, das prinzipiell nichts in seiner Suppe sehen möchte außer Nudeln, die Gewissheit zu geben, dass es die Kräuter nicht mitessen muss.
Für das Aushöhlen der Kürbisse haben wir heute die (gewaschenen) Hände benutzt. Das glibbscht so schön und lässt das Kochen zu einem Erlebnis mit allen Sinnen werden.
Beim Schneiden hatte jedes Kind eine Praktikantin an seiner Seite. Denn obwohl einige der Kinder schon im Umgang mit scharfen Messern geübt sind, braucht es einige Kraftanstrengung, um die harte
Schale des Hokkaidos schneiden zu können. Außerdem war sie vom vorherigen Aushöhlen etwas glitschig. Da war es gut, dass eine zusätzliche Hand die großen Stücke vor dem Wegrutschen
bewahrte.
Frederik kümmerte sich darum, das Suppengemüse in den Topf zu befördern. Da wir den davor schon mit Wasser befüllt hatten, konnten wir bei jedem Teil, das im Topf landete, ein lautes Platschen hören. Ich glaube, Frederik hatte auch Spaß daran, dass jedes Mal ein wenig Wasser herausspritzte.
Während des Kochens breitete sich ein herrlicher Geruch im ganzen Haus aus. Mmmh!
Beim Mittagessen hatten die Kinder neben der legierten Reissuppe laut Speiseplan auch die selbst zubereitete Kürbissuppe zur Wahl.