Seit geraumer Zeit beobachten wir bei einigen Kindern ein reges Interesse an Spezialfahrzeugen. Das äußert sich darin, dass sie aus dem Konstruktionsmaterial Mobilo Objekte mit spezieller Ausrüstung bauen (z.B. Leiter, Hebebühne). Häufig können diese Gefährte nicht nur fahren, schwimmen oder fliegen, sondern sind multifunktionell einsetzbar. Die Kinder lassen sich beim Konstruieren von bekannten Einsatzfahrzeugen (z.B. Rettung, Polizei, Feuerwehr u.dgl.) inspirieren und sind recht ausdauernd darin, ihre Eigenkreationen immer wieder umzubauen und zu verbessern.
Wichtige Eigenschaften sind: groß, lang, klapp-, dreh- und fahrbar
Beliebte Elemente sind: bewegliche Anbauten oder auch Zangen
Im Bemühen um pädagogische Beantwortung des Kinderthemas haben wir den Kindern verschiedene zusätzliche Angebote gemacht:
Doch, während die Kostüme sowie die Literacy-Materialien (Bücher, Bilder) begeistert aufgenommen wurden, und die Kinder sich gerne in Kleingruppen mit uns Erwachsenen darüber austauschen, verpuffte das anfängliche Interesse an dem Zusatzmaterial im Spielraum (z.B. Abrissbirne und Abwaschschwämme zum raschen Aufbauen und Einreißen von Gebäuden) sehr schnell. Die Strohhalme in Verbindung mit der Knetmasse waren auch interessant, doch insgesamt führten die Kinder ihr ursprüngliches (Konstruktions-) Spiel ohne nennenswerte Erweiterung fort, wenn man von der Ergänzung des Rollenspiels durch die Verkleidungen mal absieht.
Erst eine ganze Weile später kam es zu einer spannenden Wendung: Erik, der an diesem Tag als Feuerwehrmann im Kindergarten unterwegs war, hatte die Idee, sich das Bild eines der Spezialfahrzeuge in den Metalldeckeln als Vorlage für sein aktuelles Mobilo-Projekt zu holen.
Das hat Paolo, der gerade mit der Knetmasse hantierte, beobachtet und sich daraufhin ebenfalls einen der Deckel geholt - das Wasserflugzeug. "Das will ich bauen", sagte er und versank daraufhin mehr als dreißig Minuten lang in einen ausdauernden Prozess, in dem er auch seinem schon länger beobachtbaren Interesse (Schneiden mit der Schere) mit einem unvertrauten Material (Strohhalme) nachgehen konnte. Begleitet wurde er dabei von einer Pädagogin, doch die Unterstützung beschränkte sich im Wesentlichen auf einen Dialog zu den Besonderheiten des ausgewählten Fahrzeugs und auf das Stellen von Fragen, um Paolo zum Nachdenken und Ausprobieren anzuregen.
Nachdem das Wasserflugzeug letztendlich aus Knete und Strohhalmstücken zusammengebaut war, war Paolos Tatendrang immer noch nicht gestillt. Auch die Pistenraupe wollte er nachbauen. - Gesagt, getan.
Paolo regte mit seiner begeisterten Geschäftigkeit (Schneiden der Strohhalme, Verbinden von Knetmasseteilen mit Hilfe der Strohhalmstücke) andere Kinder dazu an, es ihm gleichzutun.
Fortsetzung folgt...